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„Gewalt gegen Lehrer“ – Debatte im Landtags-Bildungsausschuss zeigt, dass vielfältige Maßnahmen notwendig sind

Böhm: Medien-, Demokratie- und Werteerziehung sind wesentliche Voraussetzungen für das Unterbinden von Gewalt an den Schulen

„Gewalt gegen Lehrer geht gar nicht“, dieser Aussage vieler Abgeordneter in der heutigen Debatte im Bildungsausschuss des Bayerischen Landtags zu diesem Thema schließt sich der brlv-Vorsitzende Jürgen Böhm explizit an. In diesem Kontext verlangt er, mit dem Thema „Gewalt gegen Lehrer“ entschlossen und vehement,  aber gleichzeitig jedoch auch differenziert umzugehen. Es gelte hier nichts zu dramatisieren, aber auch nichts zu beschönigen. Böhm verweist darauf, dass sich mit der Digitalisierung auch die Gesellschaft verändert habe. Die Jugendlichen würden inzwischen keine vordigitale Welt mehr kennen und Smartphone, Apps oder sozialen Medien seien für sie gelebter Alltag. Den Schulen komme deshalb eine wesentliche Rolle zu, die Herausforderungen der Mediengesellschaft anzunehmen und hier insbesondere auch das Thema „Cybermobbing“ gezielter in den Blick zu nehmen.

„Digitalisierung ist gerade an den Schulen ein wichtiges, zukunftsweisendes Thema, das nicht nur Chancen, sondern auch Risiken birgt. Daher ist es umso wichtiger, dass die jungen Menschen eine umfassende Medienerziehung an den Schulen erhalten. Im Zuge dessen muss gerade im heutigen Zeitalter auch mit dem Thema Cybermobbing offensiv umgegangen werden. Jedem Schüler muss klar sein, dass Cybermobbing kein harmloser Streich ist, sondern eine Straftat, die geahndet wird und weitreichende Konsequenzen hat“, so Böhm.  Der brlv betone dabei immer wieder, wie wichtig es sei, dass die Schüler auf den richtigen Umgang mit digitalen Medien vorbereitet sowie über die Risiken und Gefahren der Mediennutzung aufgeklärt würden. Das Thema Gewalt gegen Lehrer und auch Mitschüler müsse offen kommuniziert und umfangreich angegangen werden – im Sinne einer gelungenen Werte- und Demokratieerziehung an den Schulen“, betont Böhm. In diesem Zusammenhang sei auch zu betonen, dass die Schulen allerdings nicht alleine gefragt seien, sondern ebenso die Eltern in der Pflicht seien, Verantwortung zu übernehmen und ihrer Erziehungsverantwortung nachzukommen.

„Lehrkräfte übernehmen jeden Tag aufs Neue wesentliche, verantwortungsvolle Aufgaben im Schulalltag. Gerade in der heutigen herausfordernden Zeit ist die einzelne Lehrkraft ein wichtiger Orientierungspunkt im Leben junger Menschen. Um weiterhin mit großem Engagement und Einsatz agieren zu können, benötigen Lehrkräfte jedwede Unterstützung. Dies beinhaltet, dass an den Schulen entsprechende Rahmenbedingungen geschaffen werden. Ebenso wichtig ist, dass der Staat seiner Verantwortung gegenüber den einzelnen Mitarbeitern nachkommt“, macht Böhm deutlich. Gewalt gegen Lehrer sei längst kein Tabuthema mehr, im Gegenteil, es müsse gerade in der heutigen Zeit darauf gepocht werden, transparent mit physischer und psychischer Gewalt umzugehen, die an den Schulen stattfinden kann. Allerdings sei auch sensibel auf die betroffenen Lehrkräfte einzugehen, diese zu schützen und ihnen jedwede Unterstützung von Seiten der Schulleitung zu gewährleisten. „Der Staat hat hier eine Fürsorgepflicht und es muss jedem klar und ersichtlich sein, dass er diese auch wahrnimmt“, so der brlv-Vorsitzende. Er appelliert an die von Gewalt betroffenen Lehrkräfte, sich nicht als Einzelkämpfer zu verstehen, sondern sich frühzeitig Kollegen anzuvertrauen und vorhandene Hilfsangebote in Anspruch zu nehmen. Nicht minder wesentlich sei es, Präventions- Interventionsmaßnahmen zu treffen und so jegliches Aufkeimen von Gewalt möglichst von vorneherein zu unterbinden. Dass der Freistaat Bayern hier auf einem guten Weg sei, habe die heutige Debatte im Bildungsausschuss gezeigt. Dennoch, so Böhm, gelte es, weiterhin die Unterstützungssysteme auszubauen: Zu nennen seien hier beispielsweise die Jugendsozialarbeit an Schulen, die Schulpsychologie oder aber auch die Angebote zur kollegialen Fallberatung und zur Supervision. „Damit dies gelingt: Wir brauchen faktisch mehr Stellen und Mittel, um noch mehr präventiv zu wirken“, so Böhm abschließend.

Pressekontakt: Judith Kadach, 089 553876

 


Kategorien:
Politik

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