Luftfilteranlagen für jedes Klassenzimmer – jetzt!

Der Bayerische Realschullehrerverband (brlv) fordert vehement, die Zeit zu nutzen und bis Beginn des neuen Schuljahres Luftfilteranlagen für jedes Klassenzimmer anzuschaffen. Damit unterstützt der brlv die Aussagen des bayerischen Ministerpräsidenten Markus Söder.

„Wir fordern das bereits seit Monaten und halten dies für eine sinnvolle Möglichkeit, um Infektionen und Schulschließungen zu vermeiden“, erklärt brlv-Landesvorsitzender Jürgen Böhm. Auch eine Verpflichtung der Kommunen hält er im Notfall für richtig: „Dass vor allem die Landeshauptstadt München die Luftfilteranlagen vehement ablehnt, halten wir für fahrlässig. Man scheint hier künftig erneut Schulschließungen in Kauf zu nehmen, als sich dem Schutz der am Schulleben Beteiligten zu verschreiben“, so Böhm.

Schon im Oktober habe der Bezirksverband München sich für den flächendeckenden Einbau der Anlagen in allen Klassenzimmern eingesetzt. Diese seien aber vom Referat für Bildung und Sport vehement abgelehnt worden. „Wenn trotz vorliegender wissenschaftlicher Erkenntnisse der positive Effekt der Luftfilter nicht anerkannt wird, scheint es hier um die Verdrehung von Fakten zu gehen – zum Schaden der gesamten Schulfamilie“, ist der brlv-Verbandschef empört.

Böhm verweist darauf, dass vor allem in den Herbst- und Wintermonaten das Lüften problematisch sei. „Es verwundert schon, dass der Deutsche Städtetag sofort wieder warnt. Hier scheint man eher auf Schulschließungen zu setzen, als präventiv handeln zu wollen“, resümiert Böhm. Am 24. Juni 2021 hatte Helmut Dedy, Hauptgeschäftsführer des Deutschen Städtetages, in einem Artikel der Augsburger Allgemeinen betont, dass Luftfilteranlagen im Unterschied zum Abstandhalten und Masketragen nur eine untergeordnete Rolle spielen könnten. Vor allem das Argument, dass solche Vorhaben Zeit bräuchten, lässt der brlv-Landesvorsitzende nicht gelten: „Zeit hatten die Kommunen jetzt wirklich genug.“

Böhm macht deutlich, dass der Gesundheitsschutz von Lehrkräften und Schülern eine gemeinsame Aufgabe von Bund, Land und Kommunen ist. „Daher erwarte ich auch, dass über entsprechende Fortführung von Förderprojekten Bund und Land die Sachaufwandsträger weiterhin finanziell und unbürokratisch unterstützen“, so Böhm wörtlich.

(Bildquelle: pixabay)