Dem BV "Berufliche Oberschule Bayern" BOB gehören bayernweit alle ehemaligen Realschullehrkräfte an, die mit zusätzlicher Qualifikation für die berufliche Sekundarstufe II an den Fachoberschulen und Berufsoberschulen unterrichten. Im März 2008 beschloss das Bayerische Kabinett die Zusammenführung der Fachoberschule (FOS) und Berufsoberschule (BOS) unter dem gemeinsamen Dach der Beruflichen Oberschule Bayern (BOB). Zurzeit gibt es 87 Fachoberschulen und 58 Berufsoberschulen in Bayern.
Was die FOS/BOS im Speziellen auszeichnet
Mit der Beruflichen Oberschule wird ein dreijähriger beruflicher Bildungsgang als gleichwertige Alternative zur gymnasialen Oberstufe geschaffen, in dem Schülerinnen und Schüler mit mittlerem Schulabschluss und/oder abgeschlossener Berufsausbildung – abhängig von der individuellen Vorbildung und dem angestrebten Abschluss – in ein, zwei oder drei Jahren zum mittleren Schulabschluss, zum Fachabitur oder zum Abitur geführt werden. Die Durchlässigkeit des gegliederten Schulsystems in Richtung Fachhochschule und Universität wird damit weiter erhöht und für Schülerinnen und Schüler und Eltern transparenter gestaltet. Um die Erfolgschancen für die Schüler weiter zu erhöhen, werden ab dem Schuljahr 2008/2009 flächendeckend „Brückenangebote“ eingerichtet. Dazu gehört Zusatzunterricht für Schülerinnen und Schüler des M-Zweiges der Hauptschulen oder des H-Zweiges der Wirtschaftsschulen und Förderunterricht im ersten Halbjahr an der Beruflichen Oberschule.
Die Fachoberschule vermittelt eine allgemeine, fachtheoretische und fachpraktische Bildung. Die fachpraktische Ausbildung umfasst die Hälfte der Unterrichtszeit in der Jahrgangsstufe 11. An der Fachoberschule werden fünf Ausbildungsrichtungen geführt: Technik; Wirtschaft, Verwaltung und Rechtspflege; Sozialwesen; Agrarwirtschaft; Gestaltung.
Die Berufsoberschule vermittelt Bewerbern mit Beruf eine allgemeine und fachtheoretische Bildung. An der Berufsoberschule werden vier Ausbildungsrichtungen geführt: Technik; Wirtschaft, Verwaltung und Rechtspflege; Sozialwesen; Agrarwirtschaft.
Warum die FOS/BOS auch im brlv ist
Die Fachoberschulen sind 1970 mit dem Ziel gegründet worden, Schülerinnen und Schüler mit einem mittleren Schulabschluss innerhalb von zwei Schuljahren (Jahrgangsstufen 11 und 12) an die damals neugegründeten Fachhochschulen zu führen. Die Lehrkräfte für die Fachoberschulen rekrutierten sich in den ersten sechs Jahren vornehmlich aus dem Bereich der Realschulen. Im Rahmen einer einjährigen Nachqualifizierung mit einer abschließenden theoretischen und praktischen Prüfung (Lehrproben) erwarben die Bewerber die Fakultas für den Unterrichtseinsatz in der Sekundarstufe II. Der brlv bot seinen Mitgliedern auch weiterhin die Möglichkeit ihrer Interessenvertretung im neugeschaffenen Bezirksverband FOS (BV FOS).
In den 80er Jahren wurden die Fachoberschulen und die Berufsoberschulen als Schulen des beruflichen Schulwesens nach und nach zusammengeführt. So kam es konsequenterweise auch zu der Umbenennung BV FOS/BOS, ab 2008/09 BV Berufliche Oberschule (FOS/BOS). Im Schuljahr 2007/08 und 2008/09 wurde 17 bzw. 23 Kolleginnen und Kollegen aus dem Realschulbereich der Weg an die Berufliche Oberschule geöffnet. In den folgenden Schuljahren sollen weitere Nachqualifizierungen erfolgen, sodass die Zahl der Realschullehrkräfte an der Beruflichen Oberschule weiter ansteigen dürfte. Sehr viele von ihnen sind als brlv-Mitglieder des BV Berufliche Oberschule (FOS/BOS) im brlv organisiert.