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abl fordert umgehend zusätzliche Schutzmaßnahmen für Lehrkräfte

„Corona ist an den Schulen angekommen. Dieser Realität müssen sich jetzt endlich alle Verantwortlichen stellen. Unsere Schulen sind keine virusfreien Zonen mehr. Man kann nicht Hybridunterricht oder Distanzunterricht hinauszögern, ohne zusätzliche Schutzmaßnahmen zu ergreifen. Lehrerinnen und Lehrer, die jetzt in einem immer riskanter werdenden Umfeld ihren Dienst leisten müssen, brauchen einen höheren Schutz. Jetzt und nicht irgendwann“, fordert Walburga Krefting, die amtierende Präsidentin der abl und Vorsitzende der KEG Bayern.

Michael Schwägerl, der Vorsitzende des bpv, verweist in diesem Zusammenhang auf die Besonderheiten der Gymnasien, Realschulen und beruflichen Schulen in Bayern. „Ein Lehrer plus 150 Schüler“ lautet hier nicht selten die Formel, da nach dem Fachlehrerprinzip unterrichtet wird. „Lehrerinnen und Lehrer haben dort länger andauernden Kontakt zu manchmal mehr als 150 Haushalten, jeden Tag“, rechnet Schwägerl vor.

„Es gibt kaum mehr eine weiterführende Schule ohne Corona-Erfahrungen" unterstreicht Jürgen Böhm, der Vorsitzende des brlv. “Wenn laut dem Landesamt für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit aktuell bayernweit 1,4 Prozent aller 10- bis 19-Jährigen das Virus bereits hatten oder haben, ist es nur eine Frage der Zeit, bis die Schülerinnen und Schüler der eigenen Klasse betroffen sind. An einer größeren Schule mit 1.000 Schülern sind das im Schnitt 14 Kinder und Jugendliche. Dies erzeugt natürlich auch bei den Lehrkräften große Sorgen und Ängste.”

Deswegen brauchen die Schulen jetzt endlich positive Signale aus der Politik. „Es geht hier um nichts Selbstverständlicheres als um Arbeitsschutz. Nur wenige andere Berufsgruppen außerhalb des Gesundheits- und Pflegebereichs sind derzeit ohne zusätzliche Schutzmaßnahmen einem solch hohen Risiko ausgesetzt wie unsere Kolleginnen und Kollegen an den Schulen. Bayern verfügt über Millionen von FFP2-Masken, ohne welche für seine Lehrkräfte übrig zu haben“, stellt Pankraz Männlein, der Vorsitzende des VLB, enttäuscht fest und fügt hinzu, „selbst das Saarland und Hamburg stellen ihren Lehrerinnen und Lehrern aktuell hunderttausende FFP2-Masken zur Verfügung, und das bei niedrigeren Inzidenzwerten.“ Für die abl-Vorsitzenden erweckt die aktuelle Situation den Eindruck, dass es in Bayern nicht an Masken oder am Geld fehle, sondern an politischem Willen.

„Der politische Wille, die Schulen offenzuhalten, ist offensichtlich da. Dann muss aber auch der Wille da sein, die dort Beschäftigten bestmöglich zu schützen“, schließt die abl-Präsidentin.

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Eine Pressemitteilung der Arbeitsgemeinschaft Bayerischer Lehrerverbände (abl)
Pressekontakt: Wolfgang Stemmer, Pressereferent der KEG Bayern, presse@keg-bayern.de, 089 23685770-18

 

(Bildquelle:pixabay)

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