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Infektionsgeschehen kann nur im Gleichklang von Schule und Gesellschaft weiter reduziert werden

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„Ein Infektionsgeschehen findet auch an Schulen statt“, macht Jürgen Böhm, Vorsitzender des Bayerischen Realschullehrerverbands (brlv), im Vorfeld des Schulgipfels (08.02.2021) mit Ministerpräsident Söder und Kultusminister Piazolo deutlich. Böhm verweist dabei auf viele Studien der vergangenen Wochen, die seine Aussage bestätigen. Daher müsse es nach wie vor das Ziel sein, die Maßnahmen in Gesellschaft und Schule in Gleichklang zu setzen.

„Was wir jetzt brauchen, sind Lösungen, die Eltern, Schülern und Lehrkräften bestmöglichen Gesundheitsschutz bieten und auch für jeden zu jederzeit nachvollziehbar sind“, sagt der brlv-Vorsitzende. Einen auf Dauer angelegten Präsenzunterricht könne es daher erst geben, wenn der Inzidenzwert in Bayern dauerhaft konstant und deutlich unter 50 liegt, fordert Böhm. „Wenn wir Vorsicht und Umsicht nicht nur als Mantra vor uns hertragen, sondern auch praktisch umsetzen sollen, dann dürfen Schulen nicht gesondert von der Gesellschaft betrachtet werden und es kann daher aktuell noch keinen Präsenzunterricht geben!“. Deshalb sei nun eine langfristige Strategie wichtig, um einen permanenten Wechsel zwischen Präsenz-, Wechsel- und Distanzunterricht zu vermeiden. „Die Beteiligten müssen sich auf die verschiedenen Unterrichtsformen einstellen und diese vorbereiten können – dazu braucht es zeitnahe und praktikable Entscheidungen. Das schließt nicht aus, punktuell auf ein Hotspot-Geschehen zu reagieren. Wir müssen unter allen Umständen einen ‚Jo-Jo-Effekt’ der Infektionen vermeiden, alle Bemühungen bis dato wären dann umsonst gewesen“, mahnt Böhm.

Es gelte, auch weiterhin die Maßnahmen zum Gesundheitsschutz an den Schulen zu verstärken. „Solange der Distanzunterricht noch der Regelfall sein wird, müssen in einer gemeinsamen Kraftanstrengung von Freistaat und Kommunen die Ausstattung mit Raumluftfiltern und die Versorgung von Schülern und Lehrkräften mit FFP2-Masken vorangetrieben werden“, fordert der brlv-Verbandschef. Es sei Aufgabe des Staates, die Gesundheitsfürsorge in den Mittelpunkt zu stellen, die Impfungen weiter zu beschleunigen und alles dafür zu tun, dass sich die Schüler und Lehrer an den Schulen sicher fühlen. „Streikende, verängstigte Schüler darf es nicht geben und müssen wir an den Realschulen zum jetzigen Zeitpunkt unbedingt vermeiden“, unterstreicht Böhm.

„Summa summarum haben wir immer noch große Herausforderungen zu bewältigen, bevor unsere Schulen in den durchgehenden Präsenzunterricht kommen können. Wir brauchen jetzt Verlässlichkeit und Planbarkeit innerhalb bewährter und nachweislich funktionierender Strukturen. Daher rate ich allen Verantwortlichen, in dieser Phase der Pandemie eine Atempause zum Verschnaufen und Kraftschöpfen für Eltern, Schüler und Lehrkräfte anzusetzen“, betont der brlv-Verbandschef. Der an den Realschulen im Freistaat mit hoher Qualität und Verlässlichkeit umgesetzte Distanzunterricht habe den Kollegen und Schülern viel abverlangt. „Die Streichung der Faschingsferien zu Beginn des Jahres ging Anfang Januar von anderen Voraussetzungen aus und es wäre ein Zeichen von Wertschätzung und Weitblick, wenn man diese Entscheidung nun wieder korrigiert. Man gewinnt Kraft, Zeit und Planbarkeit – das Schuljahr ist längst nicht verloren!“, so Böhm abschließend.

 

(Bildquelle: pixabay)

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