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Pauschale Absage von großen Leistungserhebungen – brlv und LEV-RS befürchten unnötige Schaffung eines "Corona-Jahrgangs"

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Ein Schlag ins Gesicht einer Schülergeneration: Realschulelternverband (LEV-RS) und Realschullehrerverband (brlv) sind bestürzt über die fehlende Kommunikation des Kultusministers und befürchten die unnötige Schaffung eines „Corona-Jahrgangs“.

„Es ist nicht nachvollziehbar, dass der Kultusminister zweieinhalb Monate vor Ende des laufenden Schuljahres solche, innerhalb der Schulfamilie unabgestimmte Entscheidungen trifft. Natürlich hätte man nach der Phase des Distanzunterrichts in pädagogischer Verantwortung der einzelnen Schulen auch noch vereinzelt große Leistungsnachweise durchführen können. Dies wäre wichtig, um die Qualität der Realschulbildung auch in den Jahrgangsstufen 5 bis 9 aufrechtzuerhalten und die erbrachten Leistungen und Lehrzuwächse aus der Zeit des Distanzunterrichts entsprechend zu würdigen“, so Jürgen Böhm, Landesvorsitzender des Bayerischen Realschullehrerverbands (brlv).

Auch Andrea Nüßlein, Landesvorsitzende des Landeselternverbands Bayerischer Realschulen (LEV-RS), kritisiert diese Regelungen: „Um gerade in der Jahrgansstufe 9 valide Noten bilden zu können, hätte man die verbleibende Zeit nutzen müssen und für die Schülerinnen und Schülern gerade in den Profil- und Prüfungsfächern Möglichkeiten zu schaffen, entsprechend ihre Leistungsfähigkeit zu zeigen.“

Böhm ergänzt: „Die Rückmeldungen aus den Schulen an uns sind eindeutig. Leistungserhebungen werden im Unterricht bewusst vorbereitet und geplant. Hierbei einfach von oben herab in laufende pädagogische Prozesse einzugreifen, ist fahrlässig, demotiviert viele leistungsbereite Schüler und stößt engagierte Kolleginnen und Kollegen vor den Kopf.“

Man könne nicht nachvollziehen, so die beiden Vorsitzenden unisono, warum der Kultusminister zum jetzigen Zeitpunkt Kräften nachgibt, die die Corona-Krise dafür missbrauchen wollen, um bildungsideologische und leistungsfeindliche Bildungsideen umzusetzen, die unter dem Mäntelchen einer falsch verstandenen Bildungsgerechtigkeit die hohe Qualität der Realschule in Bayern aushöhlen möchten.

Jetzt müsse es schnell eine Anpassung der Entscheidung geben, um vor Ort an den Realschulen mit Augenmaß, pädagogischer Erfahrung und mit realistischen bzw. realisierbaren Leistungsanforderungen reagieren zu können.

 

(Bildquelle: pixabay)


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