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„Tag der Bildung“: Bildungsqualität in Zeiten multipler Krisen stärken, kluge politische Entscheidungen treffen, kluge Köpfe für das Lehramt begeistern!

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Nr. 20/2022 am 8.12.2022

brlv-Vorsitzender Jürgen Böhm zum „Tag der Bildung“: Bildungsqualität in Zeiten multipler Krisen stärken, kluge politische Entscheidungen treffen, kluge Köpfe für das Lehramt begeistern!

Zum heutigen Tag der Bildung fordert der Landesvorsitzende des Bayerischen Realschullehrerverbands (brlv), Jürgen Böhm, die Politik auf, in Zeiten multipler Krisen vorausschauende, kluge Entscheidungen zu treffen. „Das Jahr 2022 neigt sich dem Ende entgegen und wir müssen feststellen, dass sich die Lage nicht entspannt, sondern eher verschärft hat. Ob Corona-Krise, Ukrainekrieg-Krise, Energie-Krise, Klima-Krise oder Inflations-Krise – diese Ausnahmezustände wirken sich natürlich auf die Bildung in unserem Land aus“. Bildung unter diesen schwierigen gesamtgesellschaftlichen Bedingungen sicher zu stellen, sei eine wahre Herausforderung und fordert die Realschulfamilie enorm, so Böhm weiter. „Nicht alle Entscheidungen und öffentlichen Diskussionen der politisch Verantwortlichen waren bzw. sind glücklich und manche Entscheidungen und Ziele gehen an der Realität weit vorbei. Ideologisierte Debatten und Koketterien mit gewissen Narrativen in den Kommentarspalten sozialer Netzwerke tragen nicht dazu bei, die vielseitigen Bildungsherausforderungen in diesem Land zu bewältigen“, mahnt der brlv-Chef.

Verbeamtung von Lehrkräften steht außer Frage - Einstiegs- und Beförderungsstufen auch für Realschullehrkräfte anpassen

Wer gerade jetzt die Verbeamtung von Lehrkräften in Frage stellt, der agiert höchst unverantwortlich“, so Böhm zu den jüngsten Äußerungen des Steuerzahlerbundes oder des CDU-Vize Linnemann in dessen neuem Buch. Die verlässliche, auf dem Boden des Grundgesetzes fundamentierte Sicherstellung des staatlichen Bildungsauftrages sei unweigerlich an die Verbeamtung der Lehrkräfte gebunden. Das habe das Bundesverfassungsgericht 2019 eindeutig bestätigt.
Auch bezüglich der Besoldungserhöhungen für alle Lehrkräfte hat Böhm eine klare Position und fordert dazu auf, das Gesamtgefüge im Blick zu behalten: „Wir gönnen den Kolleginnen und Kollegen an Grund- und Mittelschulen von Herzen eine höhere Besoldung für deren unverzichtbare Arbeit und werden hier keinesfalls in den Chor der Neiddebatten miteinstimmen. Allerdings dürfen folglich die Mehrbelastungen und Verantwortlichkeiten während der Ausbildungszeit sowie im Arbeitsalltag von Realschullehrkräften nicht ignoriert werden! Das bedeutet, dass Einstiegs- und Beförderungsstufen auch für Realschullehrerinnen und Realschullehrer sowie Realschuldirektorinnen und Direktoren entsprechend leistungsgerecht nach oben angepasst werden müssen!“.

Differenzierung und Qualität im Blick behalten – Niveau der Einstiegshürden ins Lehramt nicht absenken, aber zeitgemäß gestalten

Hinsichtlich wiederkehrender Debatten zur Einführung von Gemeinschaftsschulen, Reformen der Lehrkräfteausbildung und Forderungen nach deren Vereinheitlichung und Verschlankung durch schulartübergreifende Zusammenlegung während des Grundstudiums kommentiert Böhm: „Nicht die Gemeinschaftsschule und auch nicht der Einheitslehrer kann die Herausforderungen an Bildung bewältigen. Wir müssen vielmehr über qualitative Verbesserungen nachdenken, über sogenannte Future-Skills, die in die universitäre Phase der Lehrkräfteausbildung eingewoben werden müssen. Dazu zählen Schwerpunkte wie ökonomische Bildung, Digitalisierung und Nachhaltigkeit“.
Zudem dürfe das Niveau der Einstiegshürden ins Lehramt nicht abgesenkt, sondern müsse näher an der Berufsrealität ausgerichtet werden: „Wer den Einstieg ins Lehramt massiv vereinfacht und Hürden infolge unüberlegter Panikreaktionen absenkt, wird nicht mehr sondern weniger Interessenten in die Lehrkräfteausbildung bekommen. Wir brauchen die besten Köpfe für den anspruchsvollen Lehrberuf und solche Weichspüler-Maßnahmen werden dem Anspruch an Bildung im 21. Jahrhundert nicht gerecht. Gleichzeitig müssen wir uns gemeinsam mit den Universitäten genau ansehen, wo und wie wir Prüfungsformate, die der Berufsrealität gerecht werden, optimieren können“, so Böhm abschließend.

 


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