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Unterrichtsversorgung an bayerischen Realschulen zum Schuljahresstart zwar sichergestellt – Personalgewinnung jedoch mit Weitsicht gestalten!

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Drei Kernforderungen des brlv zum neuen Schuljahr:

  • Unterrichtsqualität in den Fokus nehmen!
  • Personalgewinnung mit Weitsicht managen und Quereinstieg attraktiv gestalten!
  • Digitalisierung weiter vorantreiben!

Mit 378 neu eingestellten Realschullehrkräften ist die Unterrichtsversorgung an den bayerischen Realschulen zum neuen Schuljahr sichergestellt. Angesichts des zunehmenden Lehrkräftemangels fordert der neue Landesvorsitzende des Bayerischen Realschullehrerverbands (brlv) Ulrich Babl die Politik auf, der Personalgewinnung höchste Priorität einzuräumen. Nur so könne in den kommenden Jahren das hohe Niveau der Unterrichtsqualität an den Realschulen gehalten und ausgebaut werden, um die Schülerschaft auf die komplexen Herausforderungen der Berufswelt bestmöglich vorzubereiten: „Es ist eine gute Nachricht, dass die Unterrichtsversorgung an unseren Realschulen zum Start in das Schuljahr laut Kultusministerium sichergestellt ist. Gelungen ist dies jedoch nur durch die Volleinstellung aller vorhandenen Bewerber und den im Schulartenvergleich höchsten Klassendurchschnitt. Die Nachfrage nach qualifizierten Realschullehrkräften bleibt also ungebrochen. Auch die Ankündigung, zwei neue Realschulen in Augsburg und Ingolstadt zu bauen zeigt: Unsere Realschulen sind unverzichtbar.“

Bei Quereinstieg über den Tellerrand blicken – Dialog mit der Wirtschaft verstärken

Damit die Unterrichtsqualität gehalten und weiter verbessert werden kann, sei eine attraktive und realistische Gestaltung des Quereinstiegs ins Lehramt dringend erforderlich. Hier sei ein Blick weit über den Tellerrand nötig, betont Babl. „Wir müssen der Wahrheit ins Auge sehen – in absehbarer Zeit übersteigt die Nachfrage das Lehrkräfteangebot, auch an den Realschulen. Es bedarf daher einer Lehrer-Personalpolitik, die attraktive und flexible Quereinstiegsmaßnahmen ermöglicht und gleichzeitig keine Abstriche bei der Ausbildungsqualität und Fachlichkeit macht. Bayern braucht bestausgebildete Lehrerinnen und Lehrer. Es muss folglich ein klares Konzept her, um geeigneten und interessierten Kandidatinnen und Kandidaten aus der Wirtschaft den Einstieg ins Lehramt zu ermöglichen.“

Kampagnen zur Nachwuchsgewinnung bitte ohne „Cringe-Faktor“

Selbstverständlich gehörten auch ansprechende und kreative Marketingkampagnen zur Nachwuchsgewinnung, so der brlv-Vorsitzende. Diese müssten jedoch authentisch sein und den Lehrerberuf nicht ins Lächerliche ziehen, so wie jüngst in Baden-Württemberg geschehen: „Eine gute Kampagne zur Lehrkräftegewinnung sollte nicht zwanghaft ‚cool und hip‘ daherkommen, sondern informieren, Interesse wecken und ganz realistisch und authentisch Voraussetzungen, Rahmenbedingungen und den Berufsalltag unserer Lehrkräfte abbilden. Kampagnen mit einem gewissen ‚Cringe-Faktor‘ sorgen vielleicht für mediale Aufmerksamkeit, gehen aber komplett am Ziel vorbei“, so Babl weiter. Die aktuelle brlv-Kampagne „Life is REAL“, die von jungen engagierten Realschullehrkräften mitentwickelt wurde, zeige dem Verbandschef zufolge wie man es richtig macht.

Gleichwertige Lernumgebung für alle Schülerinnen und Schüler gewährleisten

Babl macht zudem deutlich, dass Wirtschaft und Schule auch im Bereich der Digitalisierung voneinander profitieren. Noch immer gebe es gravierende Unterschiede zwischen Realschulen in der Stadt und in ländlichen Gebieten. Das im Bundesvergleich sehr gute Ergebnis beim aktuellen Bildungsmonitor in der Kategorie Digitalisierung dürfe nicht darüber hinwegtäuschen, dass hier Verbesserungsbedarf bestehe.

Der Landesvorsitzende weiter: „Es beginnt bei der WLAN-Abdeckung, geht über die Unterstützung des Sachaufwandsträgers beim digitalen Klassenzimmer und erstreckt sich bis hin zur Ausstattung der Lehrkräfte mit Dienstgeräten und deren Wartung. Unabhängig von ihrem Wohnort und ihrer Herkunft brauchen Schülerinnen und Schüler eine gleichwertige Lernumgebung, um in Gesellschaft und Beruf vergleichbare Startbedingungen zu haben.“

 


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Politik

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Dr. David Wawrzinek
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