brlv-Statement: Künstlerisch-musischen Fächern an den Grundschulen größtmöglichen Raum gewähren. Eins nach dem anderen: Erst Deutsch und Mathe, dann Englisch
Pressestatement vom 11. Juli 2024
brlv spricht sich dafür aus, den künstlerisch-musischen Fächern an den Grundschulen größtmöglichen Raum zu gewähren
Eins nach dem anderen: Erst Deutsch und Mathe, dann Englisch
Christoph Brunk, Vorsitzender des Pädagogischen Ausschusses des Bayerischen Realschullehrerverbands (brlv) und Englischlehrer, plädiert dafür, die musisch-künstlerischen Fächer in der Grundschule auf keinen Fall zu kürzen: "Die musisch-künstlerischen Fächer sind für die ganzheitliche Entwicklung der Kinder von höchstem Wert. Sie fördern altersgerecht und spielerisch nicht nur Kreativität und ästhetisches Empfinden, sondern auch soziale Kompetenz und emotionale Intelligenz. Die in den Fächern Musik, Kunst und Werken erworbenen Fähigkeiten sind bereichernd und grundlegend für die Persönlichkeitsentwicklung und das spätere Leben der Grundschulkinder in Bayern. Diesen Fächern sollte daher größtmöglicher Raum gewährt werden."
"First things first"
Der Fokus müsse zunächst auf die Förderung und Intensivierung der sprachlichen und mathematischen Basiskompetenzen gelegt werden, bei denen aktuellen Bildungsstudien zufolge der größte Nachholbedarf besteht. Um dafür Freiräume zu schaffen, ohne Abstriche bei den musisch-künstlerischen Fächern machen zu müssen, sieht Brunk in der Reduzierung des Englischunterrichts eine geeignete Stellschraube: "Generell muss gelten: Eins nach dem anderen. Englisch kann nach dem Übertritt in die weiterführenden Schulen intensiver und effektiver unterrichtet werden, wenn die Kinder bereits eine solide Basis in den Kernkompetenzen haben. Diese müssen zunächst Priorität haben und bilden die Grundlage für den Lernerfolg in allen anderen Fächern. Ein weiterer Vorteil der Verlagerung des Englischunterrichts in die weiterführenden Schulen ist, dass ältere Schülerinnen und Schüler besser in der Lage sind, abstrakte grammatikalische Strukturen zu verstehen und komplexe sprachliche Konzepte zu erfassen. Das macht den Lernprozess effizienter und nachhaltiger. Und darauf lässt sich wunderbar aufbauen."
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