In stürmischen Zeiten Orientierung geben und Medienkompetenz stärken: Schulen brauchen geeignete Rahmenbedingungen für mehr politische und ökonomische Bildung
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PM Nr. 15/2024 am 07.11.2024
Mit großer Aufmerksamkeit und Sorge verfolgt der Bayerische Realschullehrerverband (brlv) die aktuellen politischen Entwicklungen in Berlin. Der Bruch der Ampelkoalition bleibt nicht ohne unmittelbare Auswirkungen auf das gesamte Land und somit auch auf die jungen Menschen, die unsere Schulen besuchen. Schülerinnen und Schüler stellen Fragen, zeigen Verunsicherung und suchen nach Orientierung. Gerade in Zeiten politischer Instabilität und geopolitischer Spannungen ist es die Aufgabe der Schule, diesen Fragen Raum zu geben und Orientierung zu bieten.
brlv-Vorsitzender Babl: „Schule hat die wichtige Aufgabe, Antworten zu geben, Sicherheit zu vermitteln und Raum für einen aufklärenden, sachlichen Dialog zu schaffen. Die gegenwärtige Lage zeigt erneut, wie essenziell eine fundierte politische und ökonomische Bildung ist. Junge Menschen müssen die Möglichkeit erhalten, politische und wirtschaftliche Zusammenhänge zu verstehen, Krisensituationen einzuordnen und Resilienz im Umgang mit Unsicherheiten zu entwickeln.“
brlv betont zentrale Rolle von Lehrkräften in Krisenzeiten und bei der Stärkung der Medienkompetenz
In turbulenten Zeiten wie diesen zeige sich dem Vorsitzenden zufolge ganz besonders die unersetzliche Rolle der Lehrerinnen und Lehrer an den Schulen. Sie seien oft die ersten Ansprechpartner für die jungen Menschen, wenn es darum geht, aktuelle Ereignisse einzuordnen, zu diskutieren und zu verstehen. „Lehrkräfte begleiten die Schülerinnen und Schüler dabei, Antworten auf komplexe Fragen zu finden und geben ihnen Orientierung und Halt in einer zunehmend unübersichtlichen Welt. Durch die Förderung von Medienkompetenz helfen sie ihnen auch, Informationen kritisch zu hinterfragen, Quellen zu bewerten und eine informierte Meinung zu entwickeln. Das ist heute wichtiger denn je“, betont Babl.
Um diese Aufgabe erfüllen zu können, muss die richtige Schwerpunktsetzung im Unterricht erfolgen. Hierzu bedarf es jedoch geeigneter Rahmenbedingungen. „Angesichts der wachsenden Anzahl zusätzlicher, zunehmend belastender Aufgaben im Schulalltag stellt sich die Frage, ob für die Kolleginnen und Kollegen aktuell genug Raum bleibt, um diesen wichtigen Bildungszielen gerecht zu werden. Es ist dringend erforderlich, diesen Raum zu schaffen und Prioritäten so zu setzen, dass unsere Lehrkräfte die Schülerinnen und Schüler bestmöglich unterstützen können – nicht nur beim Lernen, sondern auch beim Verstehen, kritischen Hinterfragen und Verarbeiten der komplexen Herausforderungen, die unsere Gesellschaft heute prägen“, so der Verbandsvorsitzende.
Schule muss ihre zentrale Rolle als Ort der Orientierung, Sicherheit und kritischen Reflexion auch in Krisenzeiten bestmöglich erfüllen können.