brlv-Jugendvertretung im Dialog mit Kultusministerin Anna Stolz: Konkrete Vorschläge zur Attraktivitätssteigerung des Lehrberufs vorgestellt
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PM Nr. 17/2024 am 03.12.2024
Die Jugendvertretung des Bayerischen Realschullehrerverbandes (brlvj) trifft Frau Staatsministerin Anna Stolz im Bayerischen Landtag, um zentrale Anliegen zur Förderung des Lehrerberufs zu diskutieren. Im Mittelpunkt des Gesprächs stehen konkrete und realistische Ansätze zur Attraktivitätssteigerung insbesondere für Junglehrkräfte.
brlvj-Vorsitzende Tanja Heger und Stellvertreter Christian Kurz (Leiter des Referats Junglehrkräfte) stellen vier zentrale Vorschläge vor:
- Zeitgemäße Neugestaltung des Referendariats:
Die Jugendvertretung des brlv regt eine zeitgemäße Neugestaltung des Referendariats an. Statt der klassischen Hausarbeit könnten praxisbezogene Unterrichtsprojekte eingeführt werden, um die Relevanz der Ausbildungsinhalte für den Schulalltag zu erhöhen. Grundsätzlich spricht sich die brlvj für die 24-monatige Dauer des Referendariats aus.
- Freiwilliges Arbeitszeitkonto-Modell:
Mit einem flexiblen Arbeitszeitkonto-Modell können Lehrkräfte ihre Unterrichtsverpflichtung temporär erhöhen, wobei diese Mehrarbeit finanziell honoriert und bei der Pension berücksichtigt wird. Dieses Modell bietet nicht nur mehr Flexibilität für Lehrkräfte, sondern könnte auch kurzfristig die Personalsituation an Schulen entlasten.
- Flexible Arbeitszeitmodelle und Sabbatjahroptionen:
Die brlvj hebt die Bedeutung individueller Freistellungs- und Sabbatjahrmodelle hervor. Diese Modelle sollen die Work-Life-Balance junger Lehrkräfte verbessern und ihre langfristige Bindung an den Beruf stärken.
- Erweiterung der Fächerkombinationen:
Um dem Lehrkräftemangel entgegenzuwirken, schlägt die brlvj eine Ausweitung des Angebots an Fächerkombinationen vor. Beispiele wie Biologie mit Deutsch oder Mathematik sowie Französisch mit Geschichte sollen den Beruf für angehende Lehrkräfte attraktiver machen und zusätzliche Flexibilität schaffen.
Lehrkräftegesundheit im Fokus
Darüber hinaus thematisiert die Jugendvertretung Angebote zur Förderung der Lehrkräftegesundheit. Die brlvj setzt sich dafür ein, den Zugang zu Programmen und Angeboten zu ermöglichen, die die Entwicklung von Resilienz und Ausgeglichenheit unterstützen.
Die Jugendvertretung des brlv ist davon überzeugt, dass die präsentierten Maßnahmen die Attraktivität des Lehrerberufs steigern können.
Tanja Heger, Vorsitzende der brlv-Jugendvertretung: „Die vorgestellten Maßnahmen sind ein geeigneter Hebel, um die Rahmenbedingungen für Lehrkräfte nachhaltig zu verbessern und den Lehrerberuf für junge Menschen deutlich attraktiver zu machen. Wir appellieren an Frau Staatsministerin Stolz, diese Ansätze entschlossen voranzutreiben. Nach intensivem Austausch mit zahlreichen jungen Kolleginnen und Kollegen haben wir diese Vorschläge entwickelt, um gezielt auf die aktuellen Herausforderungen einzugehen und gleichzeitig darauf zu achten, dass sie keine Luftnummern, sondern umsetzbar sind. Wir freuen uns, unsere gemeinsam erarbeiteten Maßnahmen heute der Kultusministerin präsentieren zu können.“
Über die brlv-Jugendvertretung:
Die Jugendvertretung des Bayerischen Realschullehrerverbandes (brlvj) vertritt die Interessen von Studierenden für das Lehramt an Realschulen, Referendarinnen, Referendaren und Junglehrkräften an den bayerischen Realschulen. Ziel ist es, deren Ausbildungs- und Arbeitsbedingungen zu verbessern und den Lehrerberuf zukunftsfähig zu gestalten.