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brlv zum Übertrittszeugnis: Jeder Bildungsweg ist der richtige, wenn er zum Kind passt!

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PM 06/2025

Mit der Vergabe der Übertrittszeugnisse an den bayerischen Grundschulen beginnt für viele Familien ein bedeutsamer neuer Abschnitt im Leben ihrer Kinder. Der Bayerische Realschullehrerverband (brlv) nimmt diesen Tag zum Anlass, auf die hohe Bedeutung der passenden Schulwahl hinzuweisen und mahnt zu einem gesellschaftlichen Umdenken.

Alle weiterführenden allgemeinbildenden Schularten führen zu einem erfolgreichen Bildungsabschluss, wenn sie den individuellen Begabungen und Bedürfnissen der Kinder entsprechen. Dafür gilt es ein stärkeres Bewusstsein zu schaffen. Die richtige Schulwahl zu Beginn - orientiert an den Stärken und Vorlieben des Kindes, nicht ausschließlich an elterlichen Wunschbildern - legt den Grundstein für Bildungserfolg, statt unnötige Stolpersteine zu schaffen“, erklärt brlv-Vorsitzender Ulrich Babl.

Jede Schulart ist unverzichtbar und wird gebraucht

Unsere Wirtschaft braucht qualifizierte Praktiker ebenso dringend wie Akademiker. Schularten, die auch auf die duale Ausbildung vorbereiten, dürfen nicht an Bedeutung verlieren, sonst entsteht eine Schieflage und der Fachkräftemangel insbesondere im gewerblich-technischen Bereich wird sich weiter verschärfen“, so Babl. Erst vor zwei Wochen machten die Branchenverbände der bayerischen Metall- und Elektroindustrie, bayme vbm, auf einen spürbaren Rückgang bei den neu abgeschlossenen Ausbildungsverträgen im laufenden Jahr aufmerksam. Dabei hoben sie hervor, dass ein erheblicher Teil der Auszubildenden weiterhin von der Realschule kommt - ein deutliches Zeichen für deren zentrale Bedeutung bei der Sicherung des Fachkräftenachwuchses.

Übertrittsverfahren ent-dämonisieren!

Der brlv bekräftigt daher seine Forderung nach einem gesunden Gleichgewicht bei den Schülerströmen und warnt eindringlich davor, die Übertrittsregelungen weiter aufzuweichen, im Gegenteil. „Für den Übertritt braucht es klare, nachvollziehbare und zugleich anspruchsvolle Kriterien. Wenn Schülerinnen und Schüler Bildungswege einschlagen, die nicht ihren individuellen Fähigkeiten und Interessen entsprechen, sind Probleme vorprogrammiert - mit negativen Folgen für ihre persönliche Entwicklung und die Bildungsqualität insgesamt“, gibt der brlv-Landesvorsitzende zu bedenken und ergänzt: „Denn ein durch bestimmte Interessensgruppen regelrecht dämonisiertes Übertrittsverfahren, in dem Leistungsanforderungen unter dem Schlagwort Bildungsgerechtigkeit immer weiter gesenkt oder umgangen werden, hat nicht nur Auswirkungen auf erfolgreiche und erfüllende Bildungsbiografien unserer Kinder sondern bringt langfristig auch gravierende volkswirtschaftliche Konsequenzen mit sich.“

Appell an Eltern, Gesellschaft und Politik

Der brlv ruft Eltern, Gesellschaft und Politik dazu auf, Bildungswege differenziert zu betrachten und frühzeitig jedes Kind dort zu fördern, wo es seine Stärken bestmöglich entfalten kann. Die hohe Durchlässigkeit des bayerischen Schulsystems mit einem Übertritt nach der vierten Klasse bietet dafür alle Möglichkeiten - wenn sie konsequent genutzt und von einem breiten gesellschaftlichen Bewusstsein getragen wird.
Es gibt nicht das eine Patentrezept für Bildungserfolg. Jeder Bildungsweg ist der richtige, wenn er zum Kind passt!

 

Foto: pixabay

 

 

 


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Politik

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