Gutachten zur Weiterentwicklung der Lehrkräftebildung in Bayern: Ein bedeutender Schritt nach vorne – wenn der politische Wille zur Umsetzung besteht!
Der brlv - vertreten durch Landesvorsitzenden Ulrich Babl - war Teil der vom bayerischen Ministerrat auf den Weg gebrachten Expertenrunde und brachte sich intensiv und mitgestaltend in die zahlreichen Beratungsrunden der Kommission über die letzten eineinhalb Jahre ein. Der Auftrag lautete: Vorschläge erarbeiten, um die Lehramtsausbildung weiterzuentwickeln und attraktiver zu gestalten. Der Expertenkommission gehören Vertreterinnen und Vertreter der Lehrerverbände, Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler aus der Lehrerbildung an den bayerischen Universitäten und ein Mitglied der bayerischen Landesstudierendenvertretung an.
Im Münchner Presseclub wurden heute die von den zahlreichen anwesenden Medienvertreterinnen und -vertretern mit Spannung erwarteten Ergebnisse vom Vorsitzenden der Kommission, Prof. Dr. Martin Huber (Universität Bayreuth), vorgestellt.
Das stimmt zuversichtlich: Kultusministerin Anna Stolz und Wissenschaftsminister Markus Blume kündigten an, einen „Masterplan Lehrkräftebildung Bayern“ auf Basis der Empfehlungen zu erarbeiten.
Die Empfehlungen beziehen sich u.a. auf:
- Schulartspezifische Ausgestaltung der Lehrkräftebildung
- Erhöhung der Regelstudienzeit aller Lehramtsstudiengänge einheitlich auf zehn Semester (300 ECTS)
- Mehr Professionsbezug und Weiterentwicklung der Schulpraktika
- Inklusiver Umgang mit Heterogenität
- Enge Verzahnung von Studium (Phase 1), Referendariat (Phase 2) und Lehrkräftefortbildungen (Phase 3)
- Beibehaltung einer zentralen Ersten und Zweiten Staatsprüfung
- Fundierte Ausbildung auf Basis wissenschaftlicher Erkenntnisse bei weiterhin hohen Qualitätsstandards
Pankraz Männlein, Vorsitzender der Arbeitsgemeinschaft Bayerischer Lehrkräfteverbände (abl), der neben dem bpv, VBE und KEG auch der brlv angehört, sprach als Vertreter aller in der Kommission tätigen Lehrkräfteverbände auf dem Podium.
Gemeinsam als abl haben wir zu den Ergebnissen der Kommission auch eine Pressemitteilung veröffentlicht. Wir finden: Mit der Umsetzung der Empfehlungen des Gutachtens kann ein bedeutender Schritt nach vorne getan werden. Die Lehrkräftebildung in Bayern wird professionsbezogener und damit besser den Herausforderungen an die Schule der Zukunft und gleichzeitig den Erwartungen der jungen Menschen gerecht, also den Schülerinnen und Schülern wie auch den angehenden Lehramtsstudierenden.
Den Vorschlag der Kommission, die Regelstudienzeit für alle Lehramtsstudiengänge einheitlich auf zehn Semester (300 ECTS) zu erhöhen, unterstützen wir, denn er stellt ein wichtiges Signal dar, dass der Lehrkräftebildung an Hochschulen künftig ein höherer Stellenwert beigemessen wird. Zudem trägt er dem Umstand Rechnung, dass die Anforderungen an Lehrkräfte in den vergangenen Jahren deutlich komplexer geworden sind und umfassende professionelle Kompetenzen erforderlich machen. Positiv hervorzuheben ist auch die angestrebte stärkere Verzahnung der drei Phasen der Lehrkräftebildung, die zu einem kontinuierlichen Kompetenzzuwachs beiträgt.
Hier geht es zur vollständigen PM: https://www.brlv.de/presse.aspx?id=969
„Nun gilt es, den von Kultus- und Wissenschaftsministerium angekündigten Masterplan entschlossen und zügig in die Umsetzung zu bringen! Dazu bedarf es eines echten politischen Willens, denn die Vorschläge führen zu Veränderungen, die Geld kosten und Menschen brauchen, die das Ganze mit Leben füllen!“, so brlv-Vorsitzender Ulrich Babl.
Das Gutachten mit den Empfehlungen der Expertenkommission finden Sie hier: https://www.km.bayern.de/presse/ergaenzendes-pressematerial