Vor Ort bei der Vorstellung des neuen Gutachtens „Bildungsleistung durch Verbindlichkeit“ des Aktionsrats Bildung
Wie können Bildungsleistungen wieder steigen? Durch Verbindlichkeit und Eigenverantwortung, so der Aktionsrat Bildung
Im von der vbw – Vereinigung der Bayerischen Wirtschaft e.V. beauftragten Gutachten werden Lösungsansätze präsentiert, wie Verbindlichkeit und Eigenverantwortlichkeit auf allen Ebenen des Bildungswesens und für alle Akteure innerhalb der einzelnen Bildungsphasen gestärkt werden können. Auf der Grundlage einer empirisch abgesicherten Bestandsaufnahme werden Handlungsempfehlungen für die politischen Entscheidungsträger formuliert.
Die zentralen Forderungen des Aktionsrats Bildung:
- Wiederaufnahme des PISA-Bundesländervergleichs
- Verbindliche Qualitätsstandards und Monitoring der Lernleistungen
- Ausdehnung und Flexibilisierung der Lernzeiten
- Verbindliche Strategien und Pläne zur Fachkräftegewinnung und Personalgewinnung
- Implementierung von gezielten Förderprogrammen
- Nutzung der Monitoring-Ergebnisse zur Steigerung der Bildungsqualität
- Diversifizierung und Fortbildung des pädagogischen Personals
- Stärkung des eigenverantwortlichen Lernens
- Systematische Einbindung von Familien bei individuellem Förderbedarf
- Nutzung von Monitoring-Ergebnissen für die Kompetenzsteigerung von Lehrenden und Lernenden
Im Anschluss an grundlegende Impulse zum Thema „Verbindlichkeit und Pflicht“ unter Einbeziehung beispielsweise psychischer Auswirkungen verlorener Verbindlichkeit auf Lernende sowie einer Analyse des Status quo in verschiedenen Bildungsphasen, diskutierte VDR-Vorsitzender und brlv-Geschäftsführer Ralf Neugschwender mit Kultusministerin Anna Stolz, Dr. Christof Prechtl (stv. Hauptgeschäftsführer und Leiter der Abteilung Bildung, Arbeitsmarkt, Fachkräftesicherung und Integration bei der vbw – Vereinigung der Bayerischen Wirtschaft e. V.) sowie Prof. Dr. Ludger Wößmann (Professor für Bildungsökonomie an der LMU München und Leiter des ifo Zentrums für Bildungsökonomik) über das Thema: „Verbindlichkeit im Bildungssystem: Kernkompetenzen stärken“.
Ralf Neugschwender betonte in der Diskussion: „Wenn schon PISA-Erhebung, dann differenziert nach Schularten und Bundesländern.“ Zudem unterstrich er die zentrale Rolle der schulischen Berufsorientierung und die notwendige Gleichwertigkeit von beruflicher und akademischer Bildung.
Kultusministerin Stolz stellte klar: „Wir sind stolz auf unser differenziertes Schulwesen in Bayern.“
Alle waren sich einig, dass die grundlegenden Kompetenzen in den Bereichen Lesen, Schreiben und Rechnen verbindlich gesichert werden müssen. Gleichzeitig darf die Förderung der alters- und entwicklungsabhängigen Eigenverantwortung der Lernenden bei der Gestaltung ihrer individuellen Bildungswege nicht aus dem Blick geraten.
Als brlv teilen wir die Einschätzung des Aktionsrats Bildung: Leistung muss eingefordert werden. Eine Absenkung der Leistungsstandards an Schulen darf es nicht geben. Verbindlichkeit beim Erreichen von Bildungsstandards ist ein Muss!