IQB-Ergebnisse: Es braucht eine Trendwende – auch in Bayern!
brlv-PM Nr.11/2025
Die Ergebnisse des neuen IQB-Bildungstrends zeigen: Bundesweit haben die Leistungen von Schülerinnen und Schülern in den Naturwissenschaften deutlich nachgelassen. Zwar liegt Bayern weiterhin über dem Bundesdurchschnitt und gehört wie bereits in den vergangenen IQB-Erhebungen zu den Spitzenreitern, doch der allgemeine Negativtrend macht deutlich, dass entschlossenes Handeln auch im Freistaat notwendig ist.
Fokussiert handeln, nicht in Aktionismus verfallen
„Die neuen IQB-Ergebnisse sind insgesamt ernüchternd, auch wenn Bayern im Vergleich überdurchschnittlich gut abschneidet“, betont brlv-Vorsitzender Ulrich Babl. „Sie zeigen, dass wir uns konsequent auf die wirklich wichtigen Dinge konzentrieren müssen: fachlich top qualifizierte Lehrkräfte, eine hochwertige und anspruchsvolle Lehrkräfteausbildung und attraktive Rahmenbedingungen, damit junge Menschen den Lehrerberuf überhaupt ergreifen wollen und die Kolleginnen und Kollegen auch weiterhin motiviert und engagiert an ihrer Schule wirken. Einschränkungen wie die von Ministerpräsident Söder ins Spiel gebrachte Teilzeitkürzung sind da Gift für die Personalgewinnung. Gleichzeitig müssen wir die Begeisterung für die Naturwissenschaften stärken und den Nachwuchs in den MINT-Fächern gezielt fördern. An den bayerischen Realschulen wurden in den vergangenen Jahren bereits zahlreiche erfolgreiche Initiativen in diesem Bereich umgesetzt – diese gilt es fortzuführen und weiter auszubauen.“
Der brlv-Vorsitzende macht zudem deutlich, dass in Bayern im Rahmen der „PISA-Offensive“ bereits wichtige Weichen gestellt worden sind: Die stärkere Fokussierung auf die Kernbereiche Sprache und Mathematik, Lesen, Schreiben und Rechnen, sei ein richtiger und notwendiger Schritt. Allerdings würden diese Maßnahmen ihre Wirkung naturgemäß erst mit zeitlicher Verzögerung zeigen. Daher sei jetzt kein Raum für kurzfristigen Aktionismus, sondern für gezielte und nachhaltige Verbesserungen. „Gerade im Sekundarbereich I muss künftig mehr Zeit und Raum für individuelle Förderung geschaffen werden. Hier braucht es deutlich mehr Unterstützung und konkrete Maßnahmen, um Lernrückstände wirksam aufzufangen und Basiskompetenzen zu stärken“, so Babl.